Der erste Tag

Um 9 Uhr morgens, beziehungsweise 3 Uhr in München, sowie 6 Uhr laut meinem Handy-Display waren wir also in Bangkok angekommen. In zwischen war jegliches Gefühl von Zeit abhanden gekommen. Anfangs hatten wir große Probleme, uns in diesem Flughafen zurecht zu finden... Obwohl nicht all zu viel los war, herrschte eine unruhige Stimmung, die durch die herum  fahrenden  Elektro-Speeder (Wortneuschöpfung von Marius), sowie den vielen lauten Durchsagen einer hohen thailändischen Frauenstimme entstand. Der Blick durch die Glas-Fenster des Wartebereichs zeigte ein sommerliches Rollfeld. 
Unser letzter Flug nach Chiang Mai dauerte nur etwa zwei Stunden. Als wir dabei waren, die Sicherheitskontrollen zu durchlaufen, wurde ich plötzlich aufgefordert meinen Koffer zu öffnen. Nachdem ich der Anweisung Folge geleistet hatte und die zuständige Dame nach längerem Suchen meine minutiös geplante Ordnung durcheinander gebracht hatte, ohne jedoch etwas Verdächtiges zu finden, durften wir endlich weiter gehen. Im Eingangsbereich warteten wir auf unsere Gast-Familien, welche allerdings  noch nicht da waren. Bald stelle sich heraus, dass diese offenbar in einem anderen Abschnitt des Flughafens gewartet hatten. Nach einem kurzen Telefonat fanden wir dann aber trotzdem zusammen und alle begrüßten sich sehr herzlich.
Hiernach trennten sich unsere Wege. Während Alina, Adèle und Katharina mit ihren Gast-Eltern nach Hause oder indirekt in die Stadt fuhren, wurden Oskar, Marius Lorenz und ich gemeinsam mit unseren Gast-Müttern und unseren Austausch-Partnern vom Sportlehrer der Schule zu einem Markt gefahren, auf dem wir unsere Schul-Uniformen kaufen sollten. 
Wenn in Deutschland von Märkten, wie diesem berichtet wird, spricht man immer davon, wie farbenfroh alles ist, von den vielen unterschiedlichen Gerüchen, dem geschäftigen Treiben, sowie darüber, was es alles außergewöhnliches zu kaufen gibt. Im Grunde kann man es auch nicht treffender beschreiben, allerdings kommt die Vorstellung bei jeder Art von Beschreibung nicht annähernd an die Stimmung und die Wirkung eines solchen Marktes heran, die dieser in Wirklichkeit ausstrahlt. Es ist einfach überwältigend und unbeschreiblich faszinierend... 
Nun fuhr meine Gast-Familie mit mir zu einem „Supermarkt“, in welchem es so ziemlich alles erdenkliche zu kaufen gab, um dort meine SIM-Karte zu erwerben. Auf dem Weg zum Mobilfunk-Anbieter kamen wir unter anderem an Eisdielen, Foodparks, Autohändlern, Touristenläden, Motorrollern aber auch normalen Drogerie-Märkten vorbei. Nachdem wir die SIM-Karte erhalten hatten, fuhren wir nach Hause. Dort nutzte ich die Gelegenheit sofort eine Dusche zu nehmen, nachdem wir ja mittlerweile fast 30 Stunden wach waren. Ich räumte noch meinen Koffer aus und bezogen mein Zimmer, danach gab es Abendessen, welches in Thailand in der Regel draußen vor dem Haus, im Freien gekocht wird. Todmüde fiel ich an diesem Abend ins Bett. Wir hatten alle eine Menge Schlaf nachzuholen...

Elija

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